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Schenkung unseres Mitglieds Edda Dörr-Wessels

SCHENKUNG VON UNRUH-DOKUMENTEN AN DIE STADTBIBLIOTHEK KOBLENZ
(27.05.2022) Die Stadtbibliothek Koblenz erhielt vor kurzem eine Schenkung von der Journalistin Edda Dörr-Wessels. Diese umfasst einige Originaldokumente von bzw. über Fritz von Unruh. Die Koblenzerin lernte den Schriftsteller Fritz von Unruh zu Beginn ihrer beruflichen Tätigkeit für die Rhein-Zeitung kennen.

Der in Koblenz geborene Fritz von Unruh (1885-1970) war als Schriftsteller und Redner in der Weimarer Republik sehr gefragt. Er galt als einer der Hauptvertreter des expressionistischen Dramas. Als entschiedener Kriegsgegner warnte er vor der Machtübernahme der Nationalsozialisten. 1933 floh von Unruh ins Exil nach Frankreich und dann in die USA. Nach dem Krieg kam er 1948 für einige Zeit nach Deutschland zurück und verbrachte später seinen Lebensabend in Diez an der Lahn im Haus seiner Familie.

Bei der Recherche für einen Artikel in der Rhein-Zeitung lernte Edda Dörr-Wessels den erfolgreichen Autor in Diez im Familiengut Oranienhof kennen. Dort machte sie auch die Bekanntschaft mit zwei Schwestern von Unruhs und seiner Ehefrau Friederike. Der Schriftsteller, der mit kritischem Blick an den Entwicklungen der jungen Bundesrepublik Anteil nahm, beeindruckte die Journalistin. Auch nach diesem Treffen blieben der Dichter und seine Schwestern der jungen Frau freundschaftlich zugewandt. Davon zeugen einige Briefe und Karten, die Edda Dörr-Wessels über mehrere Jahre hinweg erhielt.

Da sich in der Stadtbibliothek Koblenz ein Teilnachlass von Unruhs befindet, entschied sich Edda Dörr-Wessels dazu, ihre Dokumente diesem Bestand hinzuzufügen und sie der Stadtbibliothek zu schenken. Susanne Ott und Dr. Nina Mahrt von der Stadtbibliothek bedankten sich stellvertretend für die Stadt für die großzügige Schenkung. Die Originaldokumente werden in den Historischen Bestand aufgenommen, wo sie für die Forschung zur Verfügung stehen werden.


Foto (Stadt Koblenz): Edda Dörr-Wessels (li.) übergibt Originaldokumente von bzw. über Fritz von Unruh an die Leiterin der StadtBibliothek Koblenz, Susanne Ott.